Demokratie "reloaded"

Ich weiß nicht, was gegen ein biiiischen schwarz-rot-goldene Farbenpracht in unserer Umgebung einzuwenden ist. Ich jedenfalls freue mich jeden Tag an ihr! So etwa wenn ich mein Haupt vom Deutschlandkissen erhebe und mir unter meiner vom Regal hängenden Deutschlandflagge mein Müsli in die Salatschüsse gieße. Noch das vom Vortag übriggebliebene und schön abgestandene Fußball-Special-Edition-Hefeweizen zum richtig Munterwerden dazugeben und fertig ist der echte deutsche Fussballfan! Aber ganz so echt ist man dann doch nicht. Ich zumindest schlittere in Wahrheit von einer peinlichen Fussballsituationen in die nächste. So zum Beispiel wenn Freunde über ihre Frauen bezüglich fehlendem Wissen über Abseitsstellung, taktische 2-4-47-Pfeilformationen oder die läuferischen Leistungen irgendwelcher südamerikanischen Ballkünstler (die in meinen Ohren meist eher nach Wetterphänomenen oder Nintendo-Spielercharakteren als nach Fußballern klingen) debattieren und ich mir nur immer wieder ganz leise selbst zuflüstern kann: "Hoffentlich fragt mich keiner nach meiner Meinung und... hab ich den Schwamm nch dem Abspülen gründlich genug ausgedrückt - sonst fängt der nämlich sehr leicht zum müffeln an!" Niemand kann erahnen wie peinlich berührt und auch ein bisschen angewiedert Männer schauen können, wenn sie auf die Frage: "Und was hältst du für die ideale Rasenlänge?" zur Antwort bekommen: "Ja Schatz ich drück den Schwamm nochmal gründlich aus, bevor ich den Müll raustrage!"
Mal ehrlich...Männer dürfen heute meist gar nicht mehr einfach Männer sein (außer auf dem Klo - aber auch dann nur wenn die Freundin auf die Malediven gereist ist und man schon die Zeit zur feierlichen Demontage des Schildes "Wenn er zu klein zum Zielen ist kannst du dich auch gerne hinsetzen!" gefunden hat - oder natürlich bei den gelegentlichen men-only Sauf- und Prollgelagen in der schützenden Atmosphäre versiffter Bahnhofskneipen in die sich Frauen schon aus hygienischen Gründen erst gar nicht hineintrauen). Also retten wir uns in die heile Welt des Fußballs, in der Männer noch den Ton angeben (zumindest so lange keine EU-Gleichbügelrichtlinie die Aufnahme von mindestens 47,387% Frauen in jedes Team anordnet). Manchmal sogar dann, wenn wir - wie in meinem Fall - fußballtechnisch von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Übrigens hab ich Pseudo das Kissen und die Fahne nicht einmal selbst besorgt, sondern sie - zusammen mit diesem Affen, Hund oder was auch immer Go... oder so war doch sein Name... na halt des Vieh von dem die Produktionsfirma pleite is - von meiner Freundin geschenkt bekommen. Manche Frauen wissen halt noch wie man (oder besser "frau") seine (oder ihre) Männer ruhig stellt, damit sie auch morgen noch kraftvoll den Müll runterbringen.